ATX® Top/Flop 2022 - April

ATX® Top/Flop 2022 - April

Aktienkurse konnten wieder etwas aufholen, Ergebniserwartungen gehen zurück

ATX®-Marktkommentar:

Von den Tiefstständen in Folge des Einmarsches russischer Truppen in die Ukraine konnten sich die Aktienmärkte in den letzten vier Wochen erholen. Die Leitindex der Wiener Börse ATX® und der breite europäische Markt anhand des STOXX® Europe 600 Index legten seit dem Tief um über 10 % zu. Seit Jahresbeginn liegen die Börsen jedoch aufgrund der angespannten geopolitischen Situation und auch den damit verbundenen negativen Effekten auf die Konjunkturentwicklung im Minus (ATX® -15 %, STOXX® Europe 600 -5 %).

Top/Flop-Aktien:

Mit einem Kursplus von nahezu 60 % steht die Aktie von SBO ganz oben auf der diesjährigen Performance Liste. Die Kursentwicklung wurde dabei vom stark steigenden Ölpreis getrieben, welcher erwartungsgemäß die Ölförderaktivitäten und damit die Ölförderausgaben der Kunden von SBO befeuert.

Der anhaltende Chip-Engpass gibt der gesamten Halbleiterindustrie Unterstützung. Zusätzlich wirkt sich der aufwertende US-Dollar gegenüber dem Euro positiv auf die Ertragsentwicklung aus.

Die tschechische CPI Holding hat ihren Anteil an S Immo im Februar laut Pflichtmitteilung auf 16 % erhöht. Zuvor hat S Immo ihren 12,7 %-Anteil an Immofinanz zu EUR 23 an CPI verkauft.

Bankaktien zeigten in der Marktkorrektur im Zuge des russischen Einmarsches in der Ukraine generell eine negative Performance. Durch das hohe Osteuropa Exposure der Erste Group entwickelte sich die Aktie im Vergleich zum Sektor unterdurchschnittlich.

Steigende Rohstoff- und Energiepreise sowie Anlaufkosten der neuen Produktionsanlagen werden im laufenden Geschäftsjahr die Rentabilität des Unternehmens laut Managementaussagen belasten.

Durch den hohen Gewinnbeitrag der zwei sehr ertragreichen Tochterbanken in Russland und der Ukraine stand die Aktie der Raiffeisen Bank International in den letzten Wochen im Fokus und verbuchte stärkere Kursverluste.

Am Österreich-Radar:

In den letzten beiden Wochen nahmen die ersten Unternehmen ihre Ergebniserwartungen aufgrund direkter und indirekter Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zurück. Palfinger musste infolge der sich weiter verschlechternden Situation rund um Lieferkettenengpässe, massiver Kosteninflation und verzögert wirkender Preiserhöhungen, nach der Gewinnwarnung vom Jänner nun erneut die Jahresziele nach unten revidieren. Agrana, welche Produktionsstätten in der Ukraine und Russland besitzt, gab Vermögens- und Firmenwertabschreibungen in der Höhe von EUR 65 bis 85 Mio. bekannt.



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