ATX® Top/Flop 2022 - Dezember

ATX® Top/Flop 2022 - Dezember

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ATX®-Marktkommentar:

Nach einer bisher sehr guten Kursentwicklung im vierten Quartal verringerten die internationalen Aktienmärkte das Minus des heurigen Jahres beträchtlich. Die Performance der Leitindizes EuroStoxx 600, DAX oder S&P 500 liegt nun seit Jahresbeginn im mittleren bis höheren einstelligen negativen Prozentbereich. Der Kursrückgang des österreichischen ATX Index beträgt inklusive der Berücksichtigung von Dividendenerträgen ca. 15 %. Neben den ATX-Titeln SBO, Do&Co und Andritz konnten jedoch auch die Aktien von Flughafen Wien und Strabag im heurigen Jahr merkliche Kursgewinne erzielen.  


Top/Flop-Aktien:

Mit einem Kursplus von 90 % seit Jahresbeginn ist SBO der klare Top-Performer am Wiener Aktienmarkt in diesem Jahr. Die Gründe dahinter sind das strukturelle Öldefizit und die daraus folgende Notwendigkeit für zusätzliche Explorationstätigkeiten, was den gesamten Ölfeldservice und -ausrüstungssektor unterstützt. In den letzten Wochen korrigierte der Aktienkurs jedoch in Anbetracht des fallenden Rohölpreises etwas.

Seit Ende September vollzog die Aktie von Do&Co einen deutlichen Anstieg und katapultierte sich von unter EUR 70 auf nahezu EUR 100. Die starke und über den Markterwartungen liegende Erholung des Luftfahrtsektors und das Auslaufen der Covid-19 Restriktionen beflügelte die Aktie des Airline- und Eventcaterers Do&Co im Jahresverlauf.  

Andritz lieferte in den letzten Quartalen gute Geschäftszahlen, welche positiv überraschen konnten. Das Unternehmen zeigte sich sowohl bei den Ergebnissen als auch im Auftragseingang bislang relativ wenig beeinflusst von den wirtschaftlichen und geopolitischen Verwerfungen. Die Wasserkraft-Sparte gewinnt bei diesen hohen Energiepreisen ebenfalls enorm an Attraktivität. 

Durch den hohen Gewinnbeitrag der zwei ertragreichen Tochterbanken in Russland und der Ukraine ist die Aktie der Raiffeisen Bank International durch den Ukraine-Krieg direkt stark belastet. Seit Ende September konnte die Aktie jedoch über 20 % zulegen.

Deutlich steigende Energiekosten und das Risiko sinkender Konsumausgaben belasteten die Lenzing-Aktie im heurigen Jahresverlauf. Im September führte die Aussetzung der Guidance zu einem weiteren deutlichen Rücksetzer. Ein in weiterer Folge bekanntgegebener neuer Ausblick, welcher zum Veröffentlichungszeitpunkt leicht über den Markterwartungen lag und die Rücknahme von Covid Restriktionen in China unterstützten in den letzten Wochen jedoch den Aktienkurs von Lenzing. 

Nach Auslaufen des Übernahmeangebots der CPI Property Group korrigierte der Aktienkurs der Immofinanz im Fahrwasser einer allgemein schwachen Kursentwicklung von Immobilienaktien im heurigen Jahr deutlich. Hauptgründe hierfür sind die erwarteten Effekte des steigenden Zinsniveaus, die Aussetzung der Dividende für das Geschäftsjahr 2021, der gesunkene Streubesitz und Governance-Aspekte. 

Am Österreich-Radar:

Die politisch diskutierte Abschaffung bzw. Verringerung der Kapitalertragssteuer auf Wertpapiererträge könnte einen positiven Stimulus für den Wiener Aktienmarkt bringen. Vorschläge sehen eine Abschaffung der Besteuerung von Kurserträgen nach einer gewissen Behaltedauer zur Altersvorsorge vor.  



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