Energiewende ist drängender denn je

Energiewende ist drängender denn je

Nach der Invasion Russlands in die Ukraine sprechen mehr Argumente denn je für ein Umsteuern in der Energiepolitik.

Eine Energiewende ist nicht nur im Kampf gegen den Klimawandel mehr denn je vonnöten. Der Ukraine-Krieg führt den Menschen in Europa eindringlich vor Augen, dass die über Jahrzehnte verfestigte Abhängigkeit von russischem Gas und Öl die Energiesicherheit auf dem alten Kontinent gefährdet. Knapp die Hälfte der Gas- und Kohle-Importe der EU und immerhin gut ein Viertel der Ölimporte kamen 2021 aus dem Putin-Reich. Dabei war Europa auch schon vor Ausbruch des Kriegs mit einem Anstieg der Energiepreise konfrontiert, das Problem wird jetzt aber durch die unsichere Versorgung verschärft.

Um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland zu beenden, hat die EU-Kommission Anfang März den „RePowerEU“-Plan vorgestellt. Dabei steht die „Widerstandsfähigkeit des EU-weiten Energiesystems“ im Fokus. Der Plan beruht auf zwei Säulen: Es soll eine Diversifizierung der Gasversorgung durch höhere Einfuhren von Erdgas von nichtrussischen Lieferanten in flüssiger Form (LNG) oder über Pipelines und Steigerung der Produktion und der Einfuhren von Biomethan und Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen erreicht werden. Dazu soll eine schnellere Verringerung der Nutzung fossiler Brennstoffe in Wohn- und Geschäftsgebäuden sowie in der Industrie und im Energiesystem erreicht werden – und zwar mittels Steigerung der Energieeffizienz, des Ausbaus der erneuerbaren Energien und der Elektrifizierung sowie der Beseitigung von Infrastrukturengpässen.

Mit den Maßnahmen im Rahmen dieses Plans könnte die EU schrittweise mindestens 155 Mrd. Kubikmeter fossiles Gas einsparen, was ziemlich genau der Menge entspricht, die 2021 aus Russland eingeführt wurde. Nahezu zwei Drittel dieser Verringerung könnten binnen eines Jahres erreicht werden, womit die übermäßige Abhängigkeit der EU von einem einzelnen Lieferanten beendet wäre. „Je früher wir auf erneuerbare Energien und Wasserstoff in Verbindung mit einer höheren Energieeffizienz umsteigen, desto schneller werden wir wirklich unabhängig und erhalten die Kontrolle über unser Energiesystem“, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. „Wir müssen im Eiltempo auf erneuerbare Energien umstellen“, ergänzte Frans Timmermans, Vizepräsident für den europäischen Grünen Deal. „Energie aus erneuerbaren Quellen ist billig, sauber und potenziell unerschöpflich. Sie schafft Arbeitsplätze bei uns, anstatt die fossile Brennstoffindustrie anderswo zu finanzieren.“

Von dieser zusätzlichen Dringlichkeit bei der Energiewende profitieren vor allem Industriezweige und Unternehmen, die mit ihren Geschäftsfeldern eine Abkehr von fossilen Brennstoffen ermöglichen und damit dem Klimawandel die Stirn bieten. Die Investitionen mit dem Bezug Klimawandel und Nachhaltigkeit dürften also tendenziell weiter zunehmen. Dadurch ist es auch im Veranlagungskontext zunehmend wichtig, Kapitalflüsse auf nachhaltige Investitionen umzulenken und die damit verbundene Transformation anzutreiben.

Für die Raiffeisen Centrobank (RCB) genießt das Thema Nachhaltigkeit bereits seit 15 Jahren hohen Stellenwert in der Produktpalette. Seit 2014 emittiert die RCB laufend nachhaltige Zertifikate mit Kapitalschutz und macht das Thema damit einem möglichst breiten Publikum zugänglich. Gemeinsam mit MSCI hat die RCB Indizes für neue ESG-Investitionsmöglichkeiten, wie dem MSCI Europe Nachhaltigkeits Bond 90 % entwickelt – ein Zertifikat für sicherheitsorientierte Anleger mit Nachhaltigkeitsbewusstsein. Aktuell befindet sich die 4. Auflage in Zeichnung (ISIN AT0000A2VYD6).



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