Keine Angst vor dem Allzeithoch!

Keine Angst vor dem Allzeithoch!

Eine Investition auf dem Höchststand ist auf 12-Monats-Sicht oftmals hoch attraktiv.

Im vierten Quartal 2018 wurden die weltweiten Aktienmärkte von der Angst vor einer globalen Rezession erfasst, es ging mit den Kursen steil nach unten. Im neuen Jahr hielten zudem der anhaltende Handelskrieg zwischen den USA und China sowie die politische Instabilität in Europa wie die Brexit-Krise und der Zusammenbruch der italienischen Regierung die Märkte in Atem. Doch anstatt ins Bodenlose zu fallen, stießen die Indizes in neue Höhen vor – nicht zuletzt, da die Notenbanken ihre Geldschleusen kräftig öffneten.

Der österreichische Aktienmarkt in Form des ATX hat seit Jahresbeginn bis dato um etwas mehr als 13 % zugelegt. Beim wichtigsten Aktienauswahlbarometer der Eurozone, dem EURO STOXX 50®, sind sogar Gewinne von mehr als 21 % aufgelaufen. Mit einem Plus von 23 % setzte allerdings der ohnehin schon erfolgsverwöhnte S&P 500 noch eins drauf: Der amerikanische Leitindex stürmt seit Wochen von einem Rekordhoch zum nächsten.

Der S&P 500 ist nicht der einzige Aktienindex, der derzeit auf oder nahe seinem Allzeithoch notiert. Anleger fragen sich daher, ob sie auf diesem Niveau noch einsteigen sollen oder ob es ab jetzt nur noch abwärts gehen kann. Im Rahmen einer Analyse hat HQ Trust, eines der größten unabhängigen Multi Family Offices in Deutschland, berechnet, ob – und wann – sich eine Investition nur auf Basis des Preises lohnt.

Dazu wurde die Performance der Länder des MSCI All Country World Index (MSCI ACWI) seit dem Jahr 1969, abhängig von ihrem Abstand zum Höchststand, betrachtet. Die Erkenntnisse: Im Mittel haben die Länder des MSCI All Country World Index Anlegern eine Jahresperformance von 7,8 % beschert. Bei einem Einstieg auf dem Höchststand lag die Performance in den folgenden zwölf Monaten sogar im Schnitt bei plus 9,8 %. Höchstkurse müssen Anleger also nicht erschrecken. Im Gegenteil: Eine Investition auf dem Höchststand liefert im Mittel sogar einen Mehrertrag.

HQ Trust fand zudem heraus, dass die nachfolgende Performance abhängig vom Abstand zum Höchstkurs sehr unterschiedlich ist. Befand sich der MSCI ACWI beispielsweise um 20 bis 25 % unter dem Höchststand, lag die Performance in den folgenden zwölf Monaten im Schnitt lediglich bei plus 2,5 % – und damit deutlich unter den im Mittel zu erwartenden 7,8 %. Mit anderen Worten: Eine Investition in Aktien, nur weil diese gefallen sind, ist nicht immer sinnvoll. Erst wenn mehr als ein 35-prozentiger Kursverlust gegenüber dem Allzeithoch vorausging, konnten Anleger überdurchschnittliche Renditen erzielen. Bei mehr als 50 % Minus lag die Performance in den folgenden zwölf Monaten im Schnitt sogar bei 15,4 %.



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