Aktienmärkte aktuell

Aktienmärkte aktuell

2021 auf dem Weg zur neuen Normalität – Tendenz freundlich

Wie geht es an den Aktienmärkten weiter? Diese Frage stellen sich viele investierte und interessierte Anleger. Die Schnelllebigkeit der (Wirtschafts-)Welt, in welcher wir leben, zeigte sich besonders im vergangenen Jahr, als gerade Corona einen der längsten Bullenmärkte der letzten hundert Jahre abrupt beendete. Im Frühjahr 2020 mussten Marktteilnehmer mit dem „Schwarzen Schwan“ (völlig unwahrscheinliches, überraschendes Ereignis) Bekanntschaft machen. "Gestatten, Covid-19!" Die damit verbundene Welle hat für Verunsicherung und Verängstigung gesorgt und Börsen rund um den Globus setzten zur Talfahrt an.

Bis zu den Tiefständen Mitte März 2020 war nicht absehbar, wann das Ende dieser Entwicklung eintreten würde. Durch rasches Eingreifen konnten Regierungen mit beispiellosen Hilfspaketen und Notenbanken in Form von expansiver Geldpolitik die ins Wanken geratene Wirtschaft stabilisieren. Die Europäische Zentralbank trägt mit groß angelegten Anleihen-Ankaufsprogrammen wie dem Pandemic Emergency Purchase Programme (Pandemie-Notfallkaufprogramm) dazu bei, die Preisstabilität in der Eurozone während der anhaltenden COVID-19-Pandemie sicherzustellen.

Siehe da, kürzlich eine neue Entwicklung: Seit Anfang Februar ist zu beobachten, dass Inflationsängste langfristige Zinsen nach oben ziehen und damit einhergehend Titel, die im Vorjahr sensationell gut gelaufen sind (z.B. US-Technologie-Werte) Kursrücksetzer verzeichnen mussten. Europäische Leitindizes wie der EURO STOXX 50®, aber auch der deutsche Leitindex DAX®, welcher besonders von seiner zyklischen Zusammensetzung profitiert, zeigen sich hingegen robust.

Worauf sind diese Entwicklungen zurückzuführen? Global betrachtet zeigt sich in einigen Ländern ein erfreulicher Impffortschritt, die Aussicht auf weitere Maßnahmenlockerungen und eine gewisse Hoffnung auf die Rückkehr zur (neuen) Normalität sind neben den gigantischen Stimulus-Programmen, wie jenes der Biden-Regierung, Treiber für steigende Konjunktur- und Inflationserwartungen. In den USA wurde vor Kurzem das dritte Vakzin zugelassen, jener Impfstoff von Johnson & Johnson. Dieser soll die Durchimpfung weiter beschleunigen, laut den Worten von Präsident Joe Biden soll es bis Ende Mai 2021 genügend Impfstoff für alle Erwachsenen im Land geben. Hoffnung auf baldige Zinserhöhungen sollten Anleger, zumindest in Europa, dennoch hintanstellen, nachdem EZB-Präsidentin Christine Lagarde sich zu Wort gemeldet hat und betonte, dass aktuell kein Ende der ultralockeren Geldpolitik in Sicht sei. Vielmehr betont die EZB, sie werde ihre Anleihekäufe fortführen und gegebenenfalls sogar ausweiten, um günstige Bedingungen für die Erholung der Wirtschaft zu schaffen. Die amerikanische Notenbank (FED), hat bisher nicht durchsickern lassen, ob und in welcher Form Maßnahmen folgen werden, um weitere Renditeanstiege abzufedern.

(Weitere) Temporäre Inflationsschübe sind nicht auszuschließen. Gründe hierfür sind unter anderem ein Rückstau bei der Nachfrage aufgrund von Covid-19 und die auf schrittweise Normalisierung des Wirtschaftslebens zurückzuführende erhöhte Energienachfrage (steigende Ölpreise und Mobilität).

Aus aktueller Sicht ist von einem anhaltend niedrigen Zinsniveau auszugehen, um günstige Finanzierungskonditionen für die durch Corona angeschlagene Wirtschaft zu schaffen.

Wirtschaftswachstum und die graduelle Rückkehr zur neuen Normalität sind ein guter Nährboden für ein weiter freundliches Umfeld, der positiven Entwicklung der Aktienmärkte steht (fast) nichts im Wege, Anleger sollten sich jedoch auf zwischenzeitliche Kursrückschläge einstellen.

Nach wie vor festigt sich das Bild, dass Technologiewerte an Wachstumsdynamik verlieren und diese an Sektoren wie Energie, Finanzen, und Versorger, die von Corona besonders betroffenen waren, abgeben. Indizes mit zyklischer Ausrichtung wie der ATX® und der DAX® konnten sich im Laufe des Jahres gut entwickeln, was auf erfolgreiche Impfstrategien und dem damit verbundenen kontinuierlichen Konjunkturaufschwung zurückzuführen ist.


Hingegen waren Aktien-Investments mit hoher Bewertung, wie z.B. US-Technologiewerte, weniger positiv – wobei der vorangegangene fulminante Kursanstieg im Jahr 2020 dabei nicht außer Acht gelassen werden darf.

Volatilitäten (Volatilität = Schwankungsbreite von Basiswerten)

Der VSTOXX® Index, welcher die in Optionen auf den EURO STOXX 50®eingepreiste Volatilität misst und als Indikator für die kurzfristig erwartete Schwankungsbreite gilt, bewegte sich Ende Februar bei rund 27 Punkten und hat aktuell ein Niveau von knapp unter 20 Punkten erreicht. Dieser niedrige Wert weist auf anhaltende Zuversicht und Optimismus bezogen auf die wirtschaftliche Erholung und auf eine weiter positive Kursentwicklung des europäischen Leitindex hin.



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