ATX® Marktkommentar
Der im Vergleich zum Aggregat der Eurozone stärkere Einbruch der Wirtschaftsentwicklung in Österreich im vierten Quartal 2020 und auch das erwartete relativ niedrigere Wachstum in 2021 stellen unserer Meinung nach keinen negativen Einflussfaktor für die Wiener Börse dar. Der Grund dieser Entwicklung liegt hauptsächlich im höheren Anteil des Tourismus begründet, welcher nur eine sehr geringe Wirkung auf die gelisteten österreichischen Unternehmen hat. Die börsennotierten Unternehmen werden hauptsächlich durch den europäischen und globalen Wirtschaftstrend beeinflusst. Seit Jahresbeginn legte der Leitindex ATX® um rund 7 % zu und entwickelte sich damit stärker als die meisten anderen europäischen Vergleichsindizes.
Top/Flop-Aktien
Die Lenzing-Aktie setzte die starke Aufwärtsbewegung der zweiten Jahreshälfte des Vorjahres fort. Insbesondere deutlich steigende Viskosepreise treiben dabei den Aktienkurs. Diese sollten die Produktpreise von Lenzing unterstützen.
Die vorläufigen Ergebnisse der Österreichischen Post für das abgelaufene Geschäftsjahr zeigen eine sehr starke Entwicklung im vierten Quartal. Vor allem im Paketsegment wurde ein deutlicher Anstieg der Profitabilität verzeichnet. Durch die Inbetriebnahme von zwei neuen Logistikzentren konnte das Unternehmen die hohen Paketmengen deutlich effizienter managen.
Der CA Immo-Aktienkurs wurde hauptsächlich von zwei Faktoren getrieben: 1. Der Kerninvestor Starwood Capital legte ein Angebot zum Erwerb weiterer Anteile, was neuerliche Übernahmespekulationen anheizte und 2. berichtete das Unternehmen substanzielle Neubewertungsgewinne im vierten Quartal.
Die neuerlich steigenden Infektionszahlen und verlängerten Lockdown-Maßnahmen belasteten Do & Co. Als Airline- und Event-Caterer ist das Unternehmen von den Auswirkungen der Covid-19 Pandemie besonders betroffen.
CEO Ronny Pecik gab den Verkauf seines Aktienpakets bekannt und hat damit verbunden auch seinen Rückzug als Vorstandschef angeboten.
Nach starken Kurszuwächsen im Vorjahr, in dem die Aktie neue Rekordstände erreichte, zeigte sich die Kursentwicklung heuer bisher unterdurchschnittlich. Ende des Vorjahres gab Mayr-Melnhof eine große Akquisition der skandinavischen Kotkamills bekannt.
Am Österreich-Radar …
In den nächsten Wochen wird der Großteil der in Wien gelisteten Unternehmen die Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr 2020 veröffentlichen. Die Quartalberichtssaison ist bisher sehr gut angelaufen. AT&S hat nach einem, vor allem durch eine starke Umsatzentwicklung geprägten Quartal (zusätzliche Kapazitäten für IC Substrate), den Gesamtjahresausblick erhöht. OMV übertraf im vierten Quartal leicht die Markterwartungen (Start der Ölproduktion in Libyen, hohe Gaspreise) und die Dividende in Höhe von EUR 1,85 liegt um EURc 10 über der Mindestdividende von EUR 1,75. Auch Telekom Austria berichtete ein starkes Schlussquartal, was von anhaltend guter Nachfrage nach Telekommunikationsdienstleistungen (steigende Durchschnittsumsätze je Kunde in den Kernländern) und Kostenkontrolle geprägt war. Die vorläufigen Zahlen der Österreichischen Post lagen deutlich über den Markterwartungen und voestalpine hat den Ausblick für das Gesamtjahr angehoben.
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