ATX® Top/Flop 2021

ATX® Top/Flop 2021

Anhebung der Jahreserwartung vs. steigende Rohstoffkosten

ATX® Marktkommentar

Die bisherige Berichtsaison der österreichischen Unternehmen verlief ausgesprochen stark. Das zweite Kalenderquartal zeigte in unterschiedlichen Branchen eine sehr robuste Nachfragesituation. Die gute bisherige Ergebnisentwicklung führte oftmals zu einer Aufwärtsrevision der bisherigen Gesamtjahreserwartung. So haben zum Beispiel voestalpine, Verbund, Andritz, Lenzing, AMAG, Telekom Austria und die Österreichische Post den Umsatz- und/oder Ergebnisausblick für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Steigende Rohstoffkosten werden jedoch von immer mehr Unternehmen als profitabilitätsbelastender Faktor kommuniziert.

Top/Flop-Aktien

📈 Österreichische Post

Auch wenn die Aktie der Österreichischen Post im letzten Monat um über 10 % abgeben musste, ist sie weiterhin mit einem Kursplus von knapp 50 % der Topperformer am heimischen Markt. Zusätzlich konnten sich Aktionäre über eine Dividende von EUR 1,60 freuen. Die anhaltend starke e-commerce Dynamik treibt das organische Paketwachstum. In den letzten beiden Quartalen konnte das Unternehmen durch die Ausweitung der Logistikinfrastruktur deutlich positive Skaleneffekte erzielen.

📈 OMV

Anhaltend steigende Gaspreise und ein robustes Ölpreisumfeld sind die Hauptgründe für die gute Kursentwicklung der OMV Aktie. Die operativen Zahlen für das zweite Quartal lagen leicht über den Markterwartungen. Vor allem eine gute Entwicklung in den Bereichen Raffinerie & Marketing sowie Chemie trugen zur guten Geschäftsentwicklung bei.

📈 Erste Group Bank

Der Bankensubindex ist im bisherigen Jahresverlauf der am zweitstärksten performende Sektorindex in Europa. Mit einer Kursperformance von +39 % seit Jahresbeginn konnte die Aktie der Erste Group den Sektorindex, der ein Plus von 28 % erzielen konnte, noch deutlich abhängen. Zuletzt berichtete die Erste Group ein sehr starkes Quartalsergebnis, das von niedrigen Risikokosten und solidem Kreditwachstum geprägt war. In Folge der guten Entwicklung wurde auch der Ausblick für das Gesamtjahr angehoben.

📈 Mayr-Melnhof

Steigende Altpapierpreise, die vor allem die Profitabilität der Kartondivision belasten, führten zu zwischenzeitlichen Kursrückgängen von denen sich die Aktie jedoch wieder erholen konnte. In den letzten beiden Monaten bewegte sich der Kurs in einer relativ engen Bandbreite um EUR 180 je Aktie. Anfang August berichtete das Unternehmen, dass die Ende letzten Jahres angekündigte Akquisition der finnischen Kotkamills abgeschlossen wurde.

📈 Do & Co

Neuerlich steigende Infektionszahlen, die die Reiseaktivität und das Hochfahren von Veranstaltungen belasten, drücken auf die Kursentwicklung des Airline- und Eventcaterers. Zusätzlich ist die Abwertung der türkischen Lira aufgrund des bedeutenden Anteils des Türkei-Geschäftes ein negativer Einflussfaktor.

📉 SBO

Nach einem deutlichen Einbruch der Ölförderinvestitionen im Vorjahr um 20 % ist heuer nur eine verhaltene Erholung zu beobachten. Die Diversifikation der großen Ölunternehmen in Richtung Petrochemie und erneuerbare Energien belastet den mittel- bis langfristigen Ausblick für Ölförderinvestitionen.

Am Österreich-Radar

Überlegungen und Details zu einer ökosozialen Steuerreform sollen in Österreich im weiteren Jahresverlauf bekannt werden. Im Blickpunkt steht dabei eine CO2-Bepreisung und auch eine eventuelle Senkung des Körperschaftssteuersatzes: Das Regierungsprogramm sieht eine Senkung auf 21 % von aktuell 25 % vor. Eine Senkung der Körperschaftssteuer würde die Gewinnentwicklung der Unternehmen unterstützen und dadurch zusätzliche Aufmerksamkeit auf den österreichischen Markt lenken.



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