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Die Inflation in der Eurozone hat sich im Juli beschleunigt und abermals einen Rekordwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Verbraucherpreise um 8,9 %, wie das Statistikamt Eurostat vor wenigen Tagen mitgeteilt hat. Es ist die höchste Inflationsrate seit Einführung des Euros als Buchgeld im Jahr 1999. Im Mai lag die Teuerung bei 8,1 %, im April bei 7,4 %. Damit verfehlt die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Inflationsziel weiterhin deutlich. Die Währungshüter peilen zwei Prozent Teuerung als idealen Wert für die Wirtschaft in der 19-Länder-Gemeinschaft an.
Getrieben wurde die Teuerung erneut durch die Energiepreise, die sich zum Vorjahresmonat um 39,7 % erhöhten. Der Anstieg war allerdings etwas schwächer als im Vormonat. Dafür beschleunigte sich der Preisauftrieb bei Lebens- und Genussmitteln von 8,9 auf 9,8 %. Die Kerninflation, bei der besonders schwankungsanfällige Preise von Energie, Lebens- und Genussmitteln nicht berücksichtigt werden, stieg von 3,7 auf 4,0 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) um Notenbankchefin Christine Lagarde haben wegen des massiven Inflationsschubs bereits die Zinswende eingeleitet. Sie stemmten sich am 21. Juli bei ihrer ersten Zinserhöhung seit elf Jahren mit einem unerwartet kräftigen Schritt gegen die ausufernde Teuerung. Die Währungshüter setzten den Leitzins gleich um einen halben Prozentpunkt auf 0,50 % hinauf. Die Zinsanhebung fiel damit doppelt so stark aus als ursprünglich in Aussicht gestellt. Manche Experten halten im Kampf gegen die Inflation weitere kräftige Anhebungen für möglich. Die nächste Zinssitzung findet am 8. September statt.
Der geldpolitische Straffungskurs gesellt sich zu einer Reihe von Risikofaktoren für die Wirtschaft wie etwa der Ukraine-Krieg, die Gasknappheit und die gestörten Lieferketten. Immer mehr Ökonomen schlagen daher Alarm und warnen vor einem Abschwung. Es sei denn, der Europäischen Zentralbank gelingt das Kunststück, die Inflation zu bekämpfen, ohne die Wirtschaft abzuwürgen und gleichzeitig einen übermäßigen Anstieg der Finanzierungskosten für hoch verschuldete Euro-Länder zu verhindern. Aus heutiger Sicht lässt sich jedoch noch nicht beantworten, wie sich die Wirtschaft in den kommenden Monaten entwickeln wird.
Angesichts der anhaltend hohen Inflation und der Unsicherheiten bezüglich der weiteren Konjunkturentwicklungkönnte es für AnlegerInnen weiterhin Sinn machen, defensiv vorzugehen und ihr Vermögen vor der Geldentwertung zu schützen. Zum Beispiel mit dem Inflations Bonus&Sicherheit 10 (ISIN AT0000A2ZT27) der Raiffeisen Centrobank: Zu einem Fixzinssatz von 1,0 % p.a. gibt es obendrauf die jährliche Inflationsrate der Eurozone (Änderungsrate des HVPI exklusive Tabak). Am Laufzeitende kommt es zur Rückzahlung zum Nennwert, wenn der Basiswert-Index niemals 51 % oder mehr verloren hat. Andernfalls erfolgt die Rückzahlung entsprechend der tatsächlichen Indexentwicklung.