ATX® Top/Flop 2024 - Februar

ATX® Top/Flop 2024 - Februar

Am Österreich-Radar

Top/Flop-Aktien: ®

Die BAWAG-Aktien sind stark in das Jahr 2024 gestartet, was auch der Ankündigung eines bedeutenden M&A-Deals geschuldet ist. Die Bank steht davor, die niederländische Online-Bank Knab zu einem attraktiven Preis zu übernehmen. Zudem scheint sich die Lage bei den Gewerbeimmobilien etwas beruhigt zu haben. Die Ergebnisse für das Jahr 2023 lagen im Rahmen der Erwartungen.

Die Banken starteten mit positiver Stimmung in das Jahr 2024. Zwar gab es weder auf der geldpolitischen noch auf der geopolitischen Seite unterstützende Nachrichten, aber wir glauben, dass es eine kleine Aufholjagd als Antwort auf die Underperformance Ende 2023 gegenüber dem lokalen ATX®-Index gab. In Bezug auf Erste Group könnte der Markt möglicherweise bereits vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen Ende Februar beginnen, eine höhere Aktionärsvergütung zu erwarten.

Wienerberger hatte noch vor dem Kapitalmarkttag, der am 21. Februar stattfinden soll, den Ausblick für das vergangene Jahr bestätigt. Das erste Halbjahr 2024 wird im Jahresvergleich etwas schwächer erwartet, bevor die Bodenbildung auf den Endmärkten abgeschlossen ist und es dann im zweiten Halbjahr wieder bergauf gehen sollte. Die Aussicht auf fallende Zinsen wirkt jedenfalls unterstützend.

 

Ende Jänner überraschte Lenzing den Markt mit der Ankündigung von EUR 480 Mio. an Wertberichtigungen in der Viskoseproduktion, die das Ergebnis tief in die roten Zahlen drücken sollte. Beim EBITDA geht das Unternehmen nun von EUR 300 Mio. für 2023 aus, was in der Mitte der Spanne des vorigen Ausblicks liegt. Die Nachfrageschwäche nach Viskosefasern setzte sich laut Branchenangaben im neuen Jahr fort und erst die letzten Preispunkte zeichnen ein etwas positiveres Bild mit Werten um die CNY 13,000 je Tonne.

  • -18,45 % 📉 EVN

Nach der Top-Performance im letzten Jahr schwächelt EVN im Gefolge der Hauptbeteiligung Verbund. Grund dafür sind die stark fallenden Strompreise, die unter dem schwachen Wirtschaftsausblick und niedrigen Energiepreisen leiden. Die hohe Dividendenzahlung von Verbund sollte sich heuer wieder positiv auswirken.

Verbund veröffentlichte schon vor den Zahlen zum Geschäftsjahr 2023 einen Ausblick für das Jahr 2024, der unter den Markterwartungen lag. Zu sehr drücken die gesunkenen Strompreise, aber auch die Entwicklungen im Netzgeschäft auf das Ergebnis, das beim EBITDA zwischen EUR 2,6 - 3,3 Mrd. gesehen wird und Netto EUR 1,3 - 1,7 Mrd. erreichen sollte. Eine Dividende von EUR 4,15 je Aktie für 2023 konnte den Markt dann auch nicht wirklich wieder aufmuntern.

 

Am Österreich-Radar:

Die Berichtssaison nimmt langsam Fahrt auf und zeigt ein gemischtes Bild. Bei den Prognosen für 2024 scheint sie jedoch noch nicht so negativ, wie manche Wirtschaftsdaten andeuten. Telekom Austria und das als EuroTeleSites vor wenigen Monaten abgespaltene Funkturm-Geschäft haben gute Zahlen präsentiert; die Prognosen für 2024 deuten leicht nach oben. Strabag lieferte vorläufige Ergebnisse über den Erwartungen ab und prognostiziert einen Anstieg der Bauleistung im Jahr 2024. Die Banken brachten ebenfalls gute Zahlen, was den Zinsmargen im letzten Jahr geschuldet ist. Auch OMV lag über den Marktschätzungen und bestätigte die Leitlinien, die unserem positiven Ergebnisszenario zugrunde liegen.

Voestalpine hingegen lieferte alles in allem leicht enttäuschende Zahlen ab, behielt aber den Ausblick bei, was nicht allen europäischen Stahlwerten gelang. Nach einer Gewinnwarnung im Jänner und verhaltenen Kommentaren von Halbleiter-Branchenriesen legte AT&S rückläufige Zahlen vor. CA Immo und Lenzing kündigten Wertberichtigungen für das abgelaufene Geschäftsjahr an. Nur Verbund warnte, dass sich der Markt zu viel von den Ergebnissen für 2024 erwarte, die Strompreise würden ein Erreichen der Analystenerwartungen derzeit nicht zulassen.



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